So bin ich vor fünf Jahren in das Abenteuer Kinderbuchverlag gestartet und zwar nicht, wie manche etwas vermeintlich spitzfindig behaupteten, weil mir mit Baby langweilig war, sondern weil ich frei war und glücklich. Als junge Mama in Elternzeit und auf Reisen besann ich mich plötzlich auf das, was ich schon machen wollte, seit ich 2009 ein Praktikum bei Bloomsbury (dem Hausverlag von Harry Potter) gemacht hatte – Kinderbücher. In diesem wunderschönen viktorianischen Haus am Soho Square in London, voller zauberhafter Bücher und grüner Bibliothekslampen hatte ich mein Herz verloren an dieses wundervolle Medium und die Menschen dahinter. Geschrieben hatte ich selbst schon ein Kinderbuch, als Juristin aber fand ich nicht den richtigen Einstieg in diese schwierige Branche und auch lange nicht den Mut die vorgefertigte Laufbahn zu verlassen.
Erst in meinem neu gewonnenen Freiraum fand ich den Drive und ging es an. Zusammen mit meiner Freundin, der Illustratorin Debby Gonzalez, startete ich eine Crowdfundingaktion. Die Resonanz war atemberaubend! Unser Projekt fand viele Unterstützer und so machten wir tatsächlich unser erstes (zweisprachiges) Kinderbuch:
Arved – Der Fischerkönig.
Wir hatten nichts zu verlieren und keine Ahnung, wohin die Reise geht, aber wir hatten verdammt viel Spaß dabei. Unser Arved fand viele Fans und ich mein Glück im Schreiben, Vermarkten und Lesen für Kinder.
Dann war die Elternzeit vorbei und das Leben in der Mühle ging weiter. Die Arbeit als Rechtsanwältin in einem Unternehmen und mein Kind zu vereinbaren war schwieriger als gedacht, organisatorisch wie emotional und während ich im Büro vor meinem Computer saß, stellte ich mir all zu oft Frage „Was mache ich hier eigentlich?“
So wuchs in einer zweiten Elternzeit die Idee zu einem kleinen Business heran. Warum meine Energie nicht in Etwas stecken, das ich wirklich sinnvoll finde. In das ich mich ganz einbringen kann und gleichzeitig genug Zeit für meine Kinder haben würde? Es gab schon so viele inspirierende Frauen da draußen, die zeigten wie es ging. Das wollte ich auch.
Das bin ich heute. 5 Jahre und 3 Kinderbücher später.
Sehr glücklich mit meiner Entscheidung.